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„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern …“

… dichtet Jochen Klepper zum Weihnachtsfest 1938. In diesen Zeilen kommen sein tiefer Glaube und seine Hoffnung trotz aller düsterer Zeiten, trotz aller Aussichtslosigkeit zum Ausdruck. Der niederschlesische Pfarrerssohn war Theologe, erfolgreicher Schriftsteller und Journalist. Uns ist er heute vor allem durch seine Lieder, die sich im Evangelischen Gesangbuch finden, ein Begriff. Doch sein Lebensweg ist nur punktuell bekannt. Als Ehemann der Jüdin Johanna Stein geriet Klepper unter dem NS-Regime immer mehr unter Druck. Und auch die Kirche bot ihm weder Schutz noch Hilfe an. Als seiner Frau und der jüngsten Tochter Renate die Deportation direkt bevorstand, entschied die Familie, sich gemeinsam das Leben zu nehmen. Am 11. Dezember jährt sich ihr Todestag zum 80. Mal. Wir erinnern an Jochen Klepper als einen aufrechten, aber auch angefochtenen, wachen und mit Gott ringenden Menschen. Wir erinnern an seine Sprachfähigkeit und die wunderbare Kraft seiner Worte. Wir erinnern an einen der herausragenden „Dichter der Kirche“ des 20. Jahrhunderts.

Gottesdienst am dritten Advent – Sonntag, 11. Dezember um 10 Uhr
Den Gottesdienst in der Kirche Oberweimar mit Texten und Liedern von Jochen Klepper gestalten Regionalbischöfin Dr. Friederike F. Spengler und Studierendenpfarrerin Esther-Maria Wedler gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern der Kirchgemeinde und der Hochschule für Musik.

Sonntag, 11. Dezember um 17 Uhr wird im Kino mon ami der Film „Schattenstunde“ gezeigt, der Jochen Kleppers Wirken und den letzten Lebenstag der Familie zum Thema hat.

Missingfilms-Verleih